Der verzweifelte Versuch: Möbel im Kleinwagen
Kennen Sie das? Auf Möbelhausparkplätzen werden komplette Bettgestelle mit Matratze in einen Kleinwagen bugsiert. Respektive, es wird versucht. Das Scheitern ist vorprogrammiert. Nehmen Sie sich einmal die Zeit und beobachten Sie dieses Treiben. Ich wundere mich nicht mehr. Ich staune nur noch, wenn ernsthaft ein 2,00 x 1,80 Meter großer Lattenrost in einen Fiat 500 verfrachtet werden soll. Es sieht zumindest lustig aus, wenn der Kofferraum halb geöffnet ist und das Möbelstück nur zu einem Zehntel verstaut ist. Das Fiasko wird von hupenden Autofahrern begleitet, da die unglücklichen Möbelpacker selbstverständlich den nebenstehenden Fahrstuhl, die Einkaufswagen sowie die komplette Einfahrt blockieren. Ein verzweifelter Appell, die Verantwortung im Alltag zu übernehmen.
Die Frage der Vernunft
Jetzt einmal ernsthaft: Solche Vorhaben müssten doch spätestens beim Einsteigen in den Kleinwagen in Frage gestellt werden. Oder spätestens, wenn der oder die Einkäufer/in vor dem Objekt der Begierde steht. Die Diskrepanz zwischen Möbelstück und Fiat 500 ist offensichtlich. Doch kann man diese Frage auf viele andere Bereiche unseres Lebens ausdehnen. Warum sehen viele Menschen solche offensichtlichen Dinge nicht? Es ist mir schleierhaft. Wollen sie es nicht sehen?
Müll und Verantwortung
Neulich bin ich mit meiner Frau einen Waldweg entlanggegangen. Vor einem Mülleimer stapelten sich allerlei Dinge: Pizzaschachteln, Dosen, Flaschen, Papier – eben all das, was an Müll anfällt. Da der Eimer proppenvoll war, wurde munter um den Eimer herumgestapelt. Acht Meter weiter stand ein weiterer Mülleimer – fast leer. Drei Meter weiter noch einer. Insgesamt waren fünf Mülleimer auf maximal 20 x 20 Meter verteilt. Einer war voll. Der Rest leer.
Die Gesellschaft im Spiegel des Alltags
Wenn die Gesellschaft bereits an einem Mülleimer scheitert, wie sollen wir dann die Zukunft gestalten? Klimapolitik, Geopolitik, Gesellschaft – hier sind so viele Fragen offen, wie wir alles unter einen Hut bringen, ohne die halbe Menschheit ins Elend zu stürzen. Und wir scheitern bereits am Mülleimer oder auf dem Möbelhausparkplatz? Kein Wunder, dass die Welt so ist, wie sie ist. In solch alltäglichen Dingen wird der Egomane sichtbar und zeigt gnadenlos auf, wie der Homo Sapiens tickt. Die Politiker, über die so gerne hergezogen wird, sind nur das Spiegelbild der Gesellschaft. Mehr nicht.
Haben wir eine Zukunft?
Denken Sie, dass wir so eine Zukunft haben? Jeder für sich und alles für mich? Oder werden wir langsam erwachsen und übernehmen Verantwortung im Alltag?
Ihre Entscheidung!
Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – großartig! Wir können alle Freunde sein.