Die Interpretationsfähigkeit des Homo Sapiens
Ach ja, die Interpretationsfähigkeit des Homo Sapiens. Immer wieder gut für Angriffe, Tätlichkeiten, Beleidigungen und dergleichen. Man hat ja genau erkannt, dass das Gegenüber nicht das meint, was es sagt, sondern etwas ganz anderes. Es könnte so schön sein. Erfahren Sie mehr über Kommunikation, die Missverständnisse durch Falschmeldungen birgt.
Eine Begegnung mit einem Medienschaffenden
Heute habe ich wieder eine Geschichte aus dem Nähkästchen. Ich hatte Kontakt mit einem Medienschaffenden. Normalerweise verläuft das friedlich, respektvoll und professionell. In diesem Fall war die Kommunikation jedoch eher zweifelhaft. Halten Sie sich vor Augen: Es handelt sich um jemanden, der tagtäglich mit Fakten umgeht. Es geht um den Fall, dass jemand eine Falschmeldung auf Facebook gepostet hat und ich Kontakt mit einem Vertreter einer Medienstation hatte. Das können Sie hier nachlesen: Link zum Blog.
Warum schreibe ich diesen Beitrag?
Es ist mir absolut schleierhaft, wie ein vermeintlicher Profi aus 131 Wörtern oder 786 Zeichen nur absoluten Quatsch, bestehend aus 238 Wörtern oder 1.494 Zeichen, interpretieren kann. Ich erlaube mir, hier einzelne Passagen zu analysieren. Zu diesem Zwecke werden die abhängigen Sätze zitiert, damit Sie sehen, aus welchen Aussagen welche Schlüsse gezogen worden sind. Halten Sie sich fest, es ist ein Trauerspiel!
Analyse der Kommunikation
Die Mail endet mit: „Das musste ich loswerden.“. Vielleicht wäre es zweckdienlicher gewesen, kurz nachzudenken, anstelle eine Nachricht vollgestopft mit Polemik und ohne ein einziges Argument zu versenden. Doch der Reihe nach.
„Ihren Vorwurf, dass wir einer nicht offiziellen Meldung Glauben schenken, ist nicht nur aus der Luft gegriffen, sondern bereits durch die Anfrage widerlegt.“. Hier halte ich dagegen, dass eine alleinige Anfrage keinesfalls etwas impliziert. Wie denn auch? Die Art und Weise der Anfrage ist maßgebend. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich frage: „Ich habe in FB gelesen, dass sie schließen. Warum das?“ oder „Ich habe gelesen, dass sie eventuell schließen müssen, dies wegen Fachkräftemangel. Allerdings habe ich das weder auf Ihrer offiziellen FB-Seite noch auf der Website gefunden. Für mich etwas seltsam. Können Sie mich aufklären?“. Interessant ist auch, dass keinerlei Argumentation auf diese Aussage folgt. Mich würde interessieren, ob ein Verbrecher automatisch unschuldig ist, wenn er nach der Tat die Polizei anruft? Ich persönlich hätte da so meine Zweifel. Was ist, wenn der Verbrecher sich stellt?
Der Umkehrschluss – eine kritische Betrachtung
Meine Aussage: „Im Umkehrschluss könnte ich posten, dass eine Unternehmung (Anpassung, damit keine Rückschlüsse gewonnen werden können) kurz vor dem Bankrott steht und ein Großteil würde es glauben, es steht ja schließlich auf Facebook oder Telegramm.“, wurde mit folgender Aussage „gekontert“: „Ihr erwähnter Umkehrschluss ist nicht nur tendenziös, er ist schlicht falsch.“. So, so. Was, bitteschön, ist daran falsch? Oder gar tendenziös?
Nochmals vereinfacht ausgeführt:
- Es wurde von einer Person ein Post abgesetzt. Dieser wurde geteilt, weil er geglaubt wurde. -> Ein Fakt.
- Dieser Post stammte nicht von der offiziellen Seite. Trotzdem wurde er geteilt und geglaubt. -> Ein Fakt.
- Alternative Fakten werden salonfähig (Flacherde, Chemtrails und dgl.). Dies ist mit verschiedenen Studien (https://rp-online.de/panorama/humbug-verschwoerungstheorien-untersucht/flat-earth-theorie-der-glaube-an-eine-flache-erde-boomt_aid-52628805) belegt. -> Ein Fakt.
- Wenn ich also einen Post absetzen würde, dass irgendeine Firma oder eine Institution morgen schließt, wird das geglaubt. Durch die Teilung des Posts, in welchen wir involviert waren, ist dies bereits bewiesen. -> Ein Fakt.
Das sind relativ viele Fakten, inkl. einer Studie, die hier falsch sein sollen. Lustig ist auch hier, dass keinerlei Argumente geliefert werden, nur billige Polemik. Ich gehe davon aus, dass die betreffende Person den Satz nicht richtig gelesen hat. Das kann passieren, doch dann sollte man den Ball etwas flacher halten. Gerade in so einer Position.
Über Missverständnisse und ihre Folgen
Meine Aussage: „Meines Erachtens wäre es zielführender, wenn Sie darüber aufklären würden, dass man nicht jeden Mist teilen und vielleicht zwei Minuten nachdenken sollte, woher die Information stammt. Ich als hochfunktionaler Autist kann nur noch den Kopf darüber schütteln, was in der Welt verbreitet wird.“, wurde anscheinend wie folgt interpretiert (diesen Schluss ziehe ich aus der Reihenfolge der Aufzählungen): „Unsere Kunden (um Rückschlüsse zu vermeiden, habe ich hier den Text angepasst) haben diese kursierende Nachricht weder von uns gelesen noch gehört.“.
Interessant ist, dass der betreffende Schreiber meine Aussage anscheinend auf sich bezieht. Die Tatsache, dass überall Schwachsinn verbreitet wird, ist nun einmal Fakt. Es steht mit keiner Silbe in meiner Aussage, dass er oder seine Unternehmung das tun würde. Warum bezieht der Schreiber den Satz auf seine Unternehmung? Ich überlasse es Ihnen, den Gedankengang zu Ende zu führen.
Kommunikation und Missinterpretationen
Mir ist es schleierhaft, dass man so viel Quatsch in ein paar simple Sätze interpretieren kann. Ich habe auf diese Nachricht auch nicht geantwortet. Wozu auch? Es ist Zeitverschwendung. Es wird sowieso darin enden, dass ich sagen werde, dass er recht hat und mich mit weiteren schriftlichen Ergüssen verschonen soll, da mir meine Zeit zu schade ist. Wie sagt der Volksmund: Der Klügere gibt nach. Und weil die Klügeren immer nachgeben, haben wir die aktuelle Welt, in der die Dummen regieren und das Sagen haben.
Ein abschließender Rat
In diesem Sinne: Sagen Sie, was Sie meinen und meinen Sie, was Sie sagen. Erkennen Sie, dass Kommunikation Missverständnisse durch Falschmeldungen bergen kann. Lesen Sie, was da steht und nicht, was da zwischen den Zeilen stehen könnte. Es erleichtert das Zusammenleben ungemein.
Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – großartig! Wir können alle Freunde sein.