You are currently viewing Sternchen im Internet verteilen – Eine Seuche
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Schnell eine Firma, einen Dienstleister oder eine Institution “bewerten”. Mit einem Klick ist ein Stern vergeben. Praktisch, oder?

Meiner Meinung nach ist das der grösste Quatsch. Was soll ich mit einer Bewertung über meinen Blog oder meiner Firma anfangen, wenn weder Kritikpunkte angebracht werden noch Dialog noch sonst etwas stattfindet? Was soll ich ändern? Es ist völliger Humbug. Die Krönung sind die anonymen Bewertungen. Diese machen definitiv keinerlei Sinn, verunsichern Kunden und verärgern Unternehmer. Die nächste Frage ist, warum sich jemand hinter einer Anonymität versteckt, der seine Meinung in die Welt bringen will? Ist es gar nicht seine Meinung? Warum steht dieser Mensch nicht dazu?

Nimmt sich jemand die Zeit, Kritik zu verfassen, höre ich mir diese sehr gerne an. Positive wie negative Kritik. Man will ja besser werden und dies ist nur mittels qualifiziertem Feedback möglich. Stetiges Lernen nenne ich es, was ich auch tagtäglich anstrebe. Manchmal tut es weh und manchmal kommt heftige Kritik. Für mich geht das in Ordnung. Das positive Feedback gibt Motivation sowie auch neue Ideen und Wege. Allen kann man es schlussendlich nicht recht machen und wir müssen einfach damit leben. Jeder hat seine Sichtweise, welches es zu akzeptieren gilt. Von beiden Seiten. Fair miteinander umgehen – das ist ein guter Ansatz.

Simple Sternchen zu vergeben ist allerdings feige. Für mich entsteht der Eindruck, dass man nach einem frustgeladenen Tag einfach jemandem eine reinwürgen kann. Weder fair, noch sachlich, noch begründet. Doch so sind die Menschen. Man fühlt sich einfach besser, wenn es jemandem schlechter geht als einem selbst. Aus diesem Grund existieren Zeitungen. Man findet jede Menge Menschen, die ein schlechteres Leben haben. Muss das sein? Obwohl, wenn ich mich so umsehe, dann ist das einer der Antriebe der Menschen. Mir als Autist ist das schleierhaft.

Es kann sein, dass jemand schlicht einen schlechten Tag hatte. Über einen schlecht gelaunten Menschen sehe ich in der Regel hinweg. Bei gelebter Unfähigkeit bringe ich Kritik an. Direkt, unverblümt und sofort. Das Bewerten im Internet, am besten nach drei Monaten, ist kompletter Nonsens und bringt Niemanden auch nur einen Zentimeter weiter.

Kritik sachlich anbringen – entgegennehmen – sich verbessern. So ist beiden Seiten geholfen. Unflätige Kritik bringt nichts, beleidigte Reaktionen auf angebrachte Verbesserungsvorschläge genau so wenig. Ansonsten endet es darin, dass alle um sich beissen.

Mein Tipp: Nehmen Sie sich nicht so ernst. Auf beiden Seiten. Es lebt sich viel einfacher, wenn man nicht die Mücke zum Elefanten macht, sondern einfach mit der Mücke spricht. Ich wünsche Ihnen einen 5-Sterne-Tag.

Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – grossartig! Wir können alle Freunde sein.