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Photo by Danist Soh on Unsplash

Stellen Sie sich vor, es ist ein ganz normaler Tag im Jahr 2022. Sie beginnen diesen wie immer. Und doch ist alles anders. Ich lade Sie zu einem kleinen Gedankenspiel ein. Kommen Sie mit!

Der Wecker klingelt durchdringend. Obwohl, es ist kein normaler Wecker, es ist Ihr Tablet. Sie wischen kurz über den Bildschirm und der Singsang verschwindet. Schlaftrunken recken und strecken Sie sich, im Nacken knackt es, was Sie kurz zusammenzucken lässt. Sie begeben sich ins Bad und tun das, was man dort halt so tut. Nach der morgendlichen Toilette ziehen Sie sich an und gehen in die Küche. Es duftet nach frischem Kaffee und leckeren Brötchen, welche Ihnen der Haushaltsroboter bereitgestellt hat. Nach dem Frühstück verlassen Sie Ihre Wohnung, einen Schlüssel benötigen Sie nicht – Fingerprint oder Augenscan machen es möglich. Unten steigen Sie ein in Ihre Kapsel, welche Sie schnurstracks zu Ihrem Arbeitsplatz bringt.

Die Kapsel schwebt über dem Boden, Straßen sind nicht mehr nötig. Anstelle von Asphalt wächst Gras, die Häuser sind begrünt. So wird unter der Kuppel, unter der alle leben, ein Teil des benötigten Sauerstoffs hergestellt. Surrend flitzt die kleine Kapsel in Richtung Büro.

Auf der Arbeit tun Sie das, was getan werden muss. Sie sind an einem Projekt beteiligt, welches die Klima-Bedingungen für die Marsoberfläche erträglicher gestaltet. Trotz des Fortschrittes der Menschheit, kämpft die Kolonie auf dem Mars immer noch mit den Tücken des roten Planeten. Ja, wir sind auf dem Mars und leben dort. Jeden Tag gibt es jede Menge zu tun. Denn bald schon soll es ja weiter gehen. Der Saturnmond Titan steht im Fokus, die ersten Roboter sind bereits gelandet und bereiten alles für die Ankunft der Menschen vor.

Nach getaner Arbeit gehen Sie zum Supermarkt. Sie nehmen sich, was Sie benötigen aus den Regalen. Bezahlen? Geld gibt es nicht mehr. Alle können sich das nehmen, was sie benötigen und auf was sie Lust haben. Neid? Geiz? Missgunst? Unterdrückung? Sie existieren allesamt nicht mehr. Die Menschen haben begriffen, dass der Müllmann genau so wichtig ist, wie die Chemielaborantin. Alle setzen sich für das Weiterkommen ein. Jeder Mensch ist gleich. Niemanden interessiert es, ob die Nachbarn einen großen Fernseher haben – oder einen kleinen. Da alle ein Statussymbol haben können, braucht auch das niemand mehr. Respekt und Verantwortung sind die primären Eigenschaften der Gesellschaft. Diese sind anstelle der weniger schönen Charakterzüge der Menschen getreten.

Was wäre wohl möglich gewesen, wenn wir nach dem zweiten Weltkrieg einfach aufgehört hätten, uns gegenseitig das Leben schwer zu machen? Wenn wir die Konflikte aufgegeben hätten? Verantwortung für unser Tun übernommen hätten? All die Energie und das Wissen statt für Waffen, Kriegsgerät, Mord und Totschlag für das Weiterkommen der Menschen eingesetzt hätten? Wahrscheinlich wären wir längst Raumfahrer und zu fernen Welten unterwegs. Vielleicht hätten wir bereits Generationenraumschiffe, welche ferne Planeten ansteuern?

Frei nach Star Trek:
Der Weltraum – unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu entdecken, neue Lebensformen und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise dabei in Galaxien vor, welche nie ein Mensch zuvor gesehen hat …

Denken Sie einmal nach: Raumschiffe, statt Atombomben. Ernährungsprojekte, anstatt Militärmaschinerien. Nachhaltige Energien, statt Kohlekraftwerke. Freie Menschen, anstatt moderne Sklaverei (Sie wissen schon, Minen und so). Wäre das nicht erstrebenswert? Ferne Planeten erkunden, statt dritter Weltkrieg? Meiner bescheidenen Meinung nach: JA. Ein langer Weg. Doch Sie wissen ja: Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Es beginnt bei jedem Einzelnen.

Eine Utopie? Ja. Utopischer geht es wohl kaum, wenn man sich die Welt für fünf Minuten anschaut. Solange wir Gartenzäune ziehen, haben wir nichts begriffen. Doch man wird noch träumen dürfen …

Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – grossartig! Wir können alle Freunde sein.