You are currently viewing Ich bin Peter Pan – Mein Nimmerland
Foto von Max Böhme auf Unsplash

Ich fühle mich oft wie ein grosses Kind, gefangen im Körper eines Erwachsenen. Herumtollen, auf der Wiese die Käfer beobachten, Waldhäuschen bauen, Stofftiere knuddeln. Das würde ich jeden Tag gerne tun. Doch ich darf das nicht. Ich muss meine Maske tragen, weil die Gesellschaft es so will. Man erwartet das so.

Jedes Mal, wenn ich irgendwo Klemmbausteine sehe (Grüsse an dieser Stelle an den Held der Steine), juckt es mich in den Fingern, einfach damit zu spielen. Meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Allerdings auf meine Weise: Mit meinen Klemmbausteinen habe ich nie klassisch gespielt, sondern immer ein Szenario entworfen, d.h. alle Figuren zu einer Szene zusammengestellt. Darum wollte ich auch nicht, dass die anderen Kindern mit diesen Steinen spielen, die sollten nicht an gegrabbelt und verschoben werden. Ja, ich war schon als Kind anders. Noch heute interessiert mich bei Modellen nicht die Funktionen, also WAS man machen kann, sondern WIE etwas funktioniert.

Gehen Sie mit mir in einen Vergnügungspark. Da bin ich sofort wieder 12 Jahre alt. Ich will Autoscooter fahren, Achterbahnen und auch das Karussel fahren. Der Hotdog gehört natürlich zwingend dazu, wie auch der ganze ungesunde Süsskram. Möglichst alles auf einmal und ich kann nicht genug kriegen. In solchen Momenten bin ich unbeschwert, weil ich “Kind” sein kann. Meine Maske fällt und ich bin einfach ich. Dann bin ich im Nimmerland, ich bin Peter Pan und nicht länger ein Erwachsener. Jauchzend auf der Achterbahn, dann vergesse ich meine Behinderung und es ist mir egal, was andere denken. Die tägliche Diskriminierung des Alltages ist vergessen.

Die Erwachsenen sehen Nimmerland nimmermehr. So viele Dinge, die man nicht darf. Zwischendurch lege ich diese Zwänge einfach ab, die Zwänge der Gesellschaft, dann gehe ich in mein Nimmerland und bin glücklich. Dann merke ich die neidenden Blicke, weil es die anderen eigentlich auch möchten: unbeschwert sein, kindisch benehmen. Einfach laut Lachen, Tanzen und die Good Vibes einmal herauslassen. «Hach, wäre das schön!», denken Sie jetzt. Ja, irgendwie möchten es alle, doch sie tun es nicht. Eigentlich fühle Sie genauso wie ich.

Freuen Sie sich wieder einmal wie ein Kind. Über einen Sonnenuntergang, einen wundervollen Ausblick, ein Geschenk, ein fantastisches Essen. Haben Sie den Mut und sind Sie einfach wieder Kind. Gehen Sie ins Nimmerland. Es ist noch da. Erinnern Sie sich ab und zu, Ihr inneres verletztes Kind wird es Ihnen danken.

In diesem Sinne, leben Sie auch einmal abseits aller Zwänge. Es befreit ungemein.

Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – grossartig! Wir können alle Freunde sein.