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Global accident - collision of an asteroid with the Earth. - Adobe Stock 112449528

Stellen Sie sich einmal vor: Es rast ein gigantischer Asteroid auf die Erde zu. Von seiner Entdeckung bis zum Einschlag vergehen exakt 100 Tage. Dann: RUMS! Berge weg, Pflanzen weg, Tiere weg, Menschen weg, Probleme weg, alles weg. Feierabend, das Licht ist aus. Die Sonne scheint immer noch, nur ohne uns.

Was tun Sie ganz spontan bei dieser Nachricht? Ändern Sie etwas in Ihrem Leben? Oder wursteln Sie sich weiter durch Ihren Alltag, wie bisher, und warten auf das Unvermeidliche? Gehen Sie zu einer Arbeit, die Sie nicht mögen? Zoffen Sie sich mit dem Nachbarn, weil dessen Tür bei kaltem Wetter einmal die Woche quietscht? Oder weisen Sie Kinder zurecht, die auf dem Spielplatz etwas lauter spielen? Denken Sie vielleicht, dass Sie ab jetzt nur noch das tun, was Sie wirklich lieben? Würde es Sie noch stören, wenn Kinder über Ihren Gartenzaun hinweg Fussball spielen?

So ein Asteorideneinschlag relativiert ein Schild mit „Rasen betreten verboten“ übrigens ungemein. Oder eben auch einen Gartenzaun. Denn plötzlich wird Ihnen bewusst, dass das Leben endlich und die Unsterblichkeit nur eine Illusion im eigenen Kopf ist. Wir befinden uns alle im freien Fall und irgendwann schlagen wir auf. Dann ist es vorbei. Einfach so. Wir kommen nackt zur Welt und gehen nackt.

Diese Erkenntnis, dass alles einmal vorüber ist, befreit. Plötzlich sehen Sie die Dinge nicht mehr so eng. Ist das, was Sie tun, wirklich sinnvoll? Nehmen wir nur einmal an, jemand fragt Sie am Ende Ihres Weges: Was haben Sie aus Ihrem Leben gemacht? Was antworten Sie? Ich habe voller Erfüllung gelebt und jeden Tag genossen? Oder geht die Antwort eher in die Richtung: Lass mich bloss in Ruhe, das war vielleicht ein Kasperletheater. Über wie viele Dinge und Menschen ärgern wir uns tagein, tagaus? Da schneidet mich jemand auf der Autobahn. Zack, Mittelfinger, was fällt dem/der auch ein? Geht der Finger auch noch hoch, wenn wir alle nur noch 100 Tage hätten? Oder lassen Sie den oder die Andere einfach ziehen? Probieren Sie es einmal aus. Sie werden geschnitten, jemand nimmt Ihnen die Vorfahrt und dann lächeln und winken Sie. Der Fahrer im anderen Wagens ist in der Regel so perplex, dass er oder sie zurückwinkt, dies mit offenem Mund. Wie wäre es, sich über Kinderlachen zu freuen, anstatt zu schimpfen? Einfach gelassen zuschauen und lernen, wie kleine Wesen im Moment leben, ohne Sorgen und Ängste über die Zukunft oder mit einem Bein in der Vergangenheit leben. Sie leben im Hier und Jetzt.

Stellen Sie sich vor, Ihr Tod wäre ein grosser Vogel auf Ihrer Schulter. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie sich über etwas aufregen sollen, dann fragen Sie diesen Vogel. Würde es Sie aufregen, wenn Sie noch drei Monate zu leben hätten? Wenn nein, dann regen Sie sich doch so oder so nicht auf. Oder noch besser: Was wäre, wenn Ihr Gegenüber nur noch drei Monate hätte? Würden Sie diesen Menschen auch so behandeln? Woher wissen Sie, dass das nicht so ist? Eben!

Kommen wir noch einmal zu dem Asteroiden, welcher jetzt schon ein Stückchen nähergekommen ist. Wen im Universum interessiert es, ob wir weg sind? Richtig. Niemanden. Von ausserhalb der Milchstrasse betrachtet fällt das Fehlen unserer Erde nicht einmal auf. Geschweige denn, von einer Nachbargalaxie, wie Andromeda. Wir sind völlig unbedeutend. Damit möchte ich nicht sagen, dass wir gleichzeitig nichts wert sind. Wir sind sehr viel wert und sollten uns gegenseitig mehr wertschätzen. Und doch sollten wir uns nicht so ernst nehmen. Lassen Sie uns ein kleines bisschen mehr Spass haben. Lassen Sie uns lachen, statt schimpfen. Leben Sie!

Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – grossartig! Wir können alle Freunde sein.