Der schwierige Entschluss: Meine Schulzeit als Autist
Lange habe ich mir überlegt, ob ich über meine Schulzeit einen Beitrag schreibe. Für mich war meine Andersartigkeit eine Qual sondergleichen. Mein Autismus belastet mich nicht erst seit gestern, sondern bereits seit vielen, vielen Jahren. Erfahren Sie etwas über meinen Autismus während der Schulzeit und über meine Mobbing Erfahrungen.
Der Wendepunkt in der 5. Klasse: Der Beginn der Ausgrenzung
Bis zur 5. Klasse lebte ich relativ unbeschwert, doch schon bald begannen die Sticheleien. Ich war der Sonderling und dankbares Opfer meiner Mitschüler:Innen. Freunde hatte ich keine. Diejenigen, die einmal bei mir zu Hause waren, kann ich an einer Hand abzählen.
Rückzug in die eigene Welt: Ein Leben abseits des Mainstreams
Ich wollte alleine sein, mich mit meinen Interessen beschäftigen. Während andere Fußball spielten, beobachtete ich lieber Wasser aus Pfützen unter dem Mikroskop oder führte chemische Experimente durch.
Opfer von Mobbing: Hilflosigkeit und Demütigung in der Schule
In der Schule war ich oft Opfer von richtig fiesem Mobbing. Selbst Lehrer:Innen haben mitgemacht oder weggeschaut. Beispiel gefällig? Ich wurde während des Handarbeitsunterrichtes auf ein Schülerpult gefesselt. Denken Sie, die Lehrerin hätte interveniert? Nein, ich war ja der Sonderling.
Missverstandenes Lächeln: Der gut gemeinte Rat meiner Großmutter
Wissen Sie, was das Schlimmste an der Ganzen Sache war? Meine Großmutter hatte mir einmal gesagt, dass alles leichter wird, wenn man lächelt. Also habe ich gelächelt: Wenn ich geschlagen wurde, wenn ich getreten wurde oder wenn ich eingesperrt worden bin.
Das Schweigen zu Hause: Fassade und innerer Schmerz
Habe ich zu Hause darüber gesprochen? Selbstverständlich nicht. Auch da hatte ich meine „Fassade“, meine „Maske“, mein „Außen-Ich“ aufgesetzt. Niemand hat es bemerkt. Und so habe ich all die Jahre still und leise vor mich hin gelitten. Jeden Tag.
Das heutige Leben: Die Qual, jeden Tag aufs Neue zu bestehen
Ist es heute anders? Nein. Auch heute, mit 40 Jahren, weine ich oft, weil ich nicht zur Arbeit will. Die Menschen überfordern mich. Jeden Tag aufs Neue.
Die verpassten Chancen: Gedanken über ein Leben ohne Demütigung
Manchmal frage ich mich, was ich wohl hätte erreichen können, wenn ich nicht dauernd niedergemacht worden wäre. Wenn die Lehrer und Lehrerinnen sich mehr gekümmert hätten. Wenn mein Autismus in der Kindheit aufgedeckt worden wäre und mir die Erfahrungen mit Mobbing in der Schulzeit erspart worden wären.
Ein Abschied mit Rat: Schauen Sie zu Ihren Kindern
Haben Sie ein schönes Leben und schauen Sie zu Ihren Kindern.
Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – grossartig! Wir können alle Freunde sein.