Du betrachtest gerade Was haben Ameisen mit Weltfrieden zu tun?
Photo by Jessica Podraza on Unsplash

Der Wunsch nach Frieden

Wir alle wünschen uns Frieden auf der Welt. Kriege mögen die wenigsten von uns. Wir sehnen uns alle danach, in Frieden und Harmonie auf dieser Erde zu leben. Alle Welt redet immer davon, seine Nächsten zu lieben. Eine schöne Vorstellung. Erfahren Sie, wie wir Weltfrieden durch Toleranz im Alltag erreichen könnten. Wenn wir wollten.

Sind wir bereit für den Frieden?

Doch sind wir bereit dazu? Gartenzäune sind in unserer Gesellschaft nicht wegzudenken. Sobald der Ball des Nachbarjungen auf den sorgsam gepflegten Rasen fällt und dieser den Ball mit seinen Fußballschuhen von der Grünfläche holt, ist aber Schluss. Dass sich der Bengel das traut! Oder die Ameisen machen sich im Garten breit – was fällt denen denn ein? Ganze 20 cm² von 200 m² werden einfach so verschandelt! Da muss Gift her. Auslöschen, die Viecher!

Und überhaupt: Feuerwerk, Rauchen, schnelle Autos, langsame Autos, Hunde, Katzen, Pferde, Glühwürmchen und nervige Wartemusik – es sollte alles verboten werden, was nicht in den Kram passt. Der fröhlich pfeifende Nachbar bringt dann das Fass zum Überlaufen, und man wünscht sich, die Welt wäre eine Fliege und man selbst eine große, zusammengerollte Zeitung.

Zeit, sich zu beruhigen

Ruhig, gaaaaanz ruhig.

Wenn uns solche Kleinigkeiten auf die Palme bringen, wie wollen wir dann friedlich zusammenleben? Der Junge hat sich im Eifer des Gefechts nicht um den Rasen gekümmert – der Ball war ihm wichtiger. Schließlich sind die „Blauen“ ein Tor im Rückstand und es sind noch fünf Minuten zu spielen.

Und die Ameisen? Die tun, wofür sie hier sind. Sie werden lediglich durch unsere eingeschränkte Sichtweise verteufelt. Haben Sie die Tierchen einmal beobachtet? Wussten Sie zum Beispiel, dass Königinnen von Lasius niger (der schwarzen Gartenameise) über 29 Jahre alt werden können? Was wäre, wenn Sie die Tierchen einfach im Garten belassen, dort, wo sie vor sich hin rackern und die Natur in Balance halten? Es ist eine kleine Welt, ein kleines Wunder.

Sie sehen, Weltfrieden kann nur durch Toleranz im Alltag erreicht werden. Reflektieren Sie sich selbst.

Grenzen – der Inbegriff des Ausgrenzens

Gartenzäune, beziehungsweise Grundstücksbegrenzungen, sind meiner Meinung nach der Inbegriff des Ausgrenzens. Wehe, die Hecke des Nachbarn ragt auch nur fünf Zentimeter in den eigenen Garten hinein. Dann wird sofort der Anwalt eingeschaltet. Wenn wir bereits im Kleinen so vorgehen, was wundert es uns dann, dass ein Land ein anderes wegbombt und aus Städten Steinwüsten erschafft?

„Die Politiker sind schuld!“, höre ich diesbezüglich immer wieder. Sind wir im Kleinen denn besser? Die Nachbarin mit dem kränklichen Kind wird gemieden. Man lässt es zu, dass der autistische Junge gemobbt wird. Die Tür wird der nachfolgenden Person nicht aufgehalten, sondern sich selbst überlassen. Wir zeigen im Verkehr den Stinkefinger.

Das Große spiegelt das Kleine

Wie im Kleinen, so im Großen. Die Politiker sind nur der Spiegel der Gesellschaft, wir haben sie schließlich gewählt. Wir suchen die Fehler jeweils im Außen, statt bei uns selbst. Es ist auch viel einfacher, jemandem die Schuld zu geben, anstatt sich selbst zu bewegen. Verantwortung zu übernehmen und zum Beispiel wählen zu gehen oder an den nächsten zu denken und die Tür aufzuhalten – es wäre ganz einfach.

Konflikte im Alltag – Ein Hindernis für den Frieden?

Wussten Sie, dass ein Ehepaar durchschnittlich 200 Mal im Jahr streitet? Ich persönlich kann mir das gar nicht vorstellen, weil meine Frau und ich nie streiten. Manche Menschen sagen mir, dass es doch langweilig sei, nicht zu streiten. Warum? Das steht doch irgendwie im Widerspruch zum Weltfrieden. Wenn es schon in der Partnerschaft dauernd kracht, wie soll dann die ganze Welt in Frieden leben? Denn immerhin lieben wir unsere Partner. Wenn wir schon im Kleinen streiten, wie soll es dann mit dem lauten Nachbarn, dem nächsten Dorf, dem anderen Land oder den ganzen Andersdenkenden klappen?

Ein Appell zur Toleranz

Wenn Sie und ich wirklich Weltfrieden wollen, dann lassen wir die Kinder und die Ameisen in Ruhe und sehen über Kleinigkeiten einfach hinweg: Weltfrieden durch Toleranz im Alltag. Den eifrigen Fußballer klären wir kurz darüber auf, dass uns unser Rasen genauso wichtig ist wie ihm sein Ball – ohne dabei dem Toleranz-Paradoxon zu verfallen.

Und wer weiß, vielleicht braucht es eines Tages weder Gewehre, Kanonen noch Gartenzäune. Wenn wir Verantwortung übernehmen und als gutes Beispiel vorangehen, dann haben wir es verstanden. Davon sind wir alle aber noch sehr, sehr, sehr weit entfernt.

Oder nicht?

Disclaimer:
Die Beiträge bilden nur meine Meinung ab. Sie haben Ihre eigene – großartig! Wir können alle Freunde sein.